Antrieb +Antriebsriemen
Antriebsriemen
Die Antriebsenergie wird vom Motor über einen Poly-V-Riemen (längsgenuteter Keilriemen) direkt auf die Hinterachse übertragen. Die Spannung des Riemens wird durch eine die Antriebsrolle umschließende Doppelspannrolle bewirkt.
In den Anfangszeiten gab es mit diesem Antriebssystem einige Schwierigkeiten. Der Riementrieb hat etliche Entwicklungsstufen hinter sich und sollte jetzt gut funktionieren. Vom Händler Bernd Kürten wurde mir von Riemenlebensdauern mit 35.000 km berichtet, was in Anbetracht der früheren Riemenproblematik eine beachtliche Leistung ist.
Riemenrad
Mit dem Riemenantrieb gab es einige Probleme. Das große Riemenrad ist bei einigen Fahrzeugen gebrochen, vor allem natürlich bei Fahrzeugen mit aufgedrehtem Ankerstrom (Drehmoment). Es gab bei den Riemenrädern folgende Enwicklungsstufen:
- Kunststoffrad (Serie 1 Zahnriemen)
- Kunststoffrad mit Harz ausgegossen (Serie 1 Zahnriemen)
- Blechrad
- Blechrad mit stärkerem Blech
- Aluminiumrad mit seitlichem Steg (Fa: Kamm)
- Aluminiumrad ballig
- Aluminiumrad mit seitlichem Steg
Das Original-Blechrad verwindet sich in sich selbst und bricht durch Ermüdung.
Der Händler Joachim Kamm hatte zusammen mit mir und einer Maschinenbaufirma Aluminium Riemenräder entwickelt, mit diesen gab es hinsichtlich Bruch keine Probleme mehr.
Die Stand 97 werksseitig ausgelieferten Riemenrädern haben keinen seitlichen Steg zur Riemenführung mehr, sondern sind dafür ballig gedreht und ebenfalls massiv.
Es folgte wieder die Rückkehr zum oben abgebildeten Riemenrad mit seitlichem Steg.
Riemen
Der Riemen ist wie eine Spirale aufgebaut mit einem gemeinsamen Rücken. Falls der Riemen sich aufgetrieselt hat kann man die weghängenden Stücke abschneiden, mit einem Seitenschneider oder einem scharfen Messer. Mit den Riemenresten kann man sich dann evtl. noch nach Hause. (Als Tip einen Seitenschneider mit ins Bordwerkzeug um die Riemenreste zu entfernen).
Problemlösungen
Auf folgende Punkte sollte man für einen funktionierenden Riementrieb achten:
- Verwendung des Vollaluminium Riemenrades
- Exakte Fixierung des Riemenrades auf der Achse (Fixierblöcke, Krallenringe)
- Fixierung des Motorhalters auf der Hinterachse (Krallenringe)
- Korrekte Montage des Motorhalters für die richtige Riemenspannung (normalerweise verändert sich dort nichts)
- Saubere Spannrollen (hier sammelt sich manchmal Dreck drauf)
- Montage der Riemenabdeckung (Schmutz und Steine können sonst den Riementrieb beschädigen, bei Nässe gibts keine Vortrieb mehr)
- Hohes Anzugsmoment der Spannrollenschraube, damit diese nicht Ausweichen kann
- Riemen muß i.O. sein.
Antriebsriemen wechseln
Wer etwas Erfahrung im "Schrauben" hat, kann einen Antriebsriemen selber wechseln.
- Fahrzeug vom Netz trennen
- Alle Verbraucher ausschalten
- Batterie abklemmen und die Mittlere und Linke Batterie ausbauen.
- Den Waschwasserbehälter ausbauen, Kabel und Schlauch abstecken (Vorsicht Wasser) und nach unten herausnehmen.
- Die Feder des schwarzen Riemenschutzes aushängen
- Die beiden Hälften des Riemenschutzes sind noch mit je einer Blechschraube im Tragblech befestigt, diese ganz rausdrehen und die Riemenschutzhälften vorsichtig abnehmen - jetzt sieht man die ganze Bescherung.
- Falls der Riemen Beschädigungen aufweist kann man ihn ganz wegschneiden. (Seitenschneider) Die Spannrolle hat in Ihrem Drehpunkt eine Inbusschraube, diese lösen und die Spannrolle ganz abnehmen
- Die linke Radkappe vorsichtig abziehen und bei angezogener Handbremse die Radmutter(24) lösen
- Fahrzeug links sicher aufbocken, Handbremse lösen, Rad abziehen, auch die darunterliegende Distanzhülse.
- Die zwei Schrauben (17) links und rechts vom Bremsankerblech lösen und das Bremsankerblech zu sich her über die Achse abziehen. Oft geht dies nicht gleich. Die Achse mit etwas Kriechöl einsprühen und evtl. vorsichtig von hinten mit einem Holz klopfen. Beim Einsatz von Abziehern am Bremsankerblech ist nicht auszuschließen, daß dieses bricht. Das Bremsankerblech hängt jetzt an der Bremsleitung (mechanisch entlasten)
- Der Riemen kann jetzt über die Achse auf die Riemenräder gelegt werden, so daß man links neben dem Fahrzeug stehend die Beschriftung lesen kann
- Wiedermontage von Bremsankerblech und Rad - Distanzhülse nicht vergessen
- Der Riemen liegt jetzt gerade(!) über das große und das kleine Riemenrad, am kleinen Riemenrad außen bündig. Nun kommt das Riemenspannen, ideal ist, wenn man zu zweit ist, alleine geht's aber auch.
- Man benötigt dazu eine Schraubzwinge. Man hält nun die Spannrolle an den Motor und drückt sie an den Riemen. Die Schraubzwinge kommt mit dem runden Kopf auf den Rücken der Spannrolle, den Arm der Schraubzwinge stützt sich auf der Spannrolle ab. Zwischen Spannrolle und Schraubzwinge muß aber unbedingt eine Polsterung z.B. ein dicker Lappen, damit die Spannrolle nicht beschädigt wird!
- Eine Andere Möglichkeit ist, die Spannrolle direkt am Motor z.B. mit einem gekröpftem Ringschlüssel abzustützen. In beiden Fällen wird man sehen daß man eine sehr hohe Spannung braucht um die Spannrolle in die richtige Position zu bekommen. Diese ist erreicht wenn man die Inbusschraube leicht, d.h. von Hand eindrehen kann. Die Hilfskontruktion erst lösen wenn die Inbusschraube der Spannrolle einigermaßen angezogen ist.
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- Methode Nr. drei von Dirk Tschentscher funktioniert wie ich finde am besten.
Man legt einen Spanngurt mit Rätsche um Spannrolle und Riemenrad und kann so sehr gut die Spannung steigern bis die Inbusschraube von Hand eingedreht werden kann.
Das Bild rechts zeigt die Aktion bei ausgebauter Hinterachse, eingebaut sollte dies aber genauso gut funktionieren.
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- Anschließend folgt nun noch die Montage von Batterien, Riemenschutz und Waschwasserbehälter.
- Radschraube wieder fest?
- Wer flott ist schafft´s in 45 Minuten.
Alternativ kann man auch ein Spezialwerkzeug zum Riemenspannen verwenden.
TIP: Beim nächsten Riemenwechsel einen Ersatzriemen mit auf die Hinterachse montieren (lassen) und so befestigt daß er nirgends berührt.