Gabionen (Steinkörbe)

Die Befestigung meiner Bahnstrecken hat über den Winter deutlich gelitten. Die Steine am Bahndamm sind umgefallen oder weggerollt. Die Idee meines Sohnes Markus war, Steinkörbe (Gabionen) zur Befestigung zu verwenden.

Im Baumarkt fand ich Maschendraht, ca. 1 mm Drahtstärke verzinkt, Maschenweite ca. 12 mm. Preis Februar 2008, ca. 6 Euro / m².

Eine kurze Hochrechnung der notwendigen Gabionen hat mich dazu gebracht, die Körbe etwas größer zu bauen als diese maßstabsgerecht gebaut hätten sein sollen.

Im Original ist das Gewicht begrenzend, dort werden kleinere Körbe bis ca. 1m Höhe aufeinander gestapelt. Im Original gibt es die Gabionen bis ca 2 x 1 x 1m, wiegen dann über 3 to. Bei kleinerer Tiefe sind auch 3 m möglich

Die Form ist relativ einfach, hat heute allerdings doch eine gewisse Evolution erfahren.

In der Skizze sieht man den "Schnittbogen" Die Zahlen entsprechen den Maschen, nicht cm! Die angedeuteten Striche an der Seite bedeuten, dass an der Masche noch zusätzlich drahtenden stehen bleiben, diese braucht man um die Verbindungen herzustellen.

Die Linie in der Skizze unten ist am fertigen Korb vorne oben. Die schönen Kanten, d.h. nur gebogen, nicht verbunden sind dann vorne.

Im ersten Bild sieht man dass die Maschenweite recht grob ist, kleine Steine fallen durch. Beim Prototyp habe ich deshalb versucht einen zweiten Korb in den ersten zu bauen um die Maschenweite zu halbieren. Das ganze wurde ziemlich krumm. Der zweite Versuch war, nur einzelne Gitter innen auf die Korbseiten zu legen. Letztendlich mache ich nur das sichtbare Gitter vorne doppelt, alle (nicht sichtbaren) anderen Seiten lasse ich auf dem vollen Raster.

Wichtig ist das zweite Gitter zumindest in einer Richtung um eine halbe Maschenweite zum ersten Gitter zu versetzen und so zu fixieren.

Für die Verbindungen werden die Drahtenden umgebogen. Der Draht bricht recht leicht, man sollte also gewisse Reserven lassen. Falls alles reißt, kann man auch eine kleine Drahtschlaufe biegen und mittels Seitenschneider festzurren und kürze.

Der erste Korb ist gefüllt. Wir haben im Garten wunderbare Sandsteine, die sich mit dem Hammer zerkleinern lassen auf die passende Größe.

Der Korb wird gefüllt und immer wieder geschüttelt bis sich die Steine setzen.

Das THW hilft mir beim aufstellen ;-).

Der Prototyp des Korbes sitzt am Bahndamm. Der Korb war leider noch nicht so sauber gebogen.

Ich hätte da jetzt noch einige Meter Strecke...

Am Abend waren dann schon ein paar Körbchen fertig und warten auf den Einbau.

 

Die ersten Gabionen sind eingebaut.

Nachdem es auch im richtigen Leben "Monobloc" Gabionen gibt, die vor Ort befüllt werden, habe ich hier (links) auch eine 5-längige Gabione gebaut.

Die Vor-Ort Befüllung hat den Vorteil, dass ich die Gabione festschrauben kann, hier an meinem Gleis-Unterbau.

Erkenntnisse nach 10 Monaten Betrieb:

  1. Es hat sich gezeigt, dass es Sinn macht, die Gabionen möglichst lang d.h. 50 cm und mehr zu bauen  um ein sauberes Bild zu erhalten.
  2. Sinnvoll ist die Gabionen am Unterbau zu befestigen, in diesem Fall dem Holzbrett unter dem Gleis.
  3. Die Gabionen sollten besser verdichtet werden. Nach einigen Monaten haben sich die Steine im Korb so verdichtet, dass ein "nachschütten" der Steine notwendig wird.
  4. Eine Optimierung ist, große Steine im nicht-sichtbaren Bereich zu verwenden.


Links:

Gabione auf Wikipedia

Rothfuss Hersteller

(c) Ralf Wagner 2008