Showvitrine

Zwischen Vitrine und Diorama

3D Simulation

Anfang 2011 habe ich festgestellt, dass ich in den letzten zwei Jahren berufsbedingt kaum noch zum basteln an der Modellbahn gekommen bin. Wenn ich schon nicht in den Keller komme, dann wenigstens die Bahn zu mir ins (Heim-) Büro.

Bisher stand eine Lok und ein oder zwei Wagen auf dem Regal, das war der Anfang.

Vorplanung

Die Idee war jetzt eine Vitrine auf die ganze Raumlänge, d.h. 3,2 m zu bauen um einen kleinen Zug aufstellen zu können. Die Vitrine sollte eine Beleuchtung bekommen und einen Hintergrund.

Im Spassbahnforum haben wir über die Größen diskutiert, mehr Höhe ist besser war der Tenor. Ich musste jedoch die vertretbare Größe im Büro beachten, zudem wollte ich eine optische Sichtbegrenzung vorne, das geht schlecht wenn die Vitrine zu hoch ist.

Maße:

Lichte Höhe 40 cm
lichte Tiefe 25 cm
Blende oben 5 cm
Blende unten 3 cm

Material Korpus 15 mm Multiplex
Material Blenden 4 mm Multiplex

3 D Simulation gerendert

Simulation

Mein Job ist "Planung" und so simulierte ich mein Büro samt "Showboard" mit dem Lichtsimulationsprogramm Relux, ein paar Brettchen und rote Klötzchen, sowie das geplante Hintergrundbild eingeblendet und schon bekommt man eine Vorstellung von dem was man vorhat.

Vorarbeiten

Leider hatte ich links des Sofas zwei hohe Regale die im Weg waren. "Billy" und "Benno" musten einem flachen Sideboard hinter der Tür weichen. Nachdem die neue Vitrine relativ mächtig wird, sollte es mich nicht ganz im Raum "erdrücken", so dass ich rechts und links vom Sofa keine höheren Schränke mehr wollte.

 

 

1. Stellprobe

1. Stellprobe

Die erste Stellprobe mit dem beschafften Holz zeigte, dass die Höhe ausreichend ist auch für eine optional geplante Oberleitung. ...Nach dem geplanten Hintergrund und Gleisblett kam Idee für Idee dazu wie man die "Vitrine" aufwerten könnte, evtl auch später, wenn Zeit dazu ist.

Die Beleuchtung ist mit LED Streifen geplant, hier der erste Versuch mit warmweiß... abgelehnt, kaltweiß ist hier besser.

 

 

LED Vergleich

Beleuchtung

Hier der Vergleich 6000 Kelvin links, zu 3000 Kelvin rechts. Für die Vitrine ist eindeutig das kaltweiße Licht besser geeignet.

Man könnte mit einer höheren Blende auch günstigere Leuchtstofflampen einsetzen. Als LED und Effizienzfreak nehme ich gerne LED, zumal die Farbwiedergabe mittlerweile auch besser ist als bei Leuchtstofflampen.

Besorgt habe ich 6 x 50 cm LED Streifen je 170 Lumen / 6000 Kelvin von Lumitronix, leider mit z.Zt 29,-/ Streifen kein günstiger Spaß.

Die LED Streifen können mittels Verbinder zusammengesteckt werden und per Doppelklebeband montiert werden. Die LED sind so effizient, dass sie kaum merklich warm werden.

 

 

Linke Seite Rohbau

Linke Seiten

Ich wollte den Zug nicht so offensichtlich an die "Wand" fahren lassen, deshalb sollten die Enden etwas getarnt werden.

Auf der linken Seite sollte das Ende einer Lawinenverbauung entstehen, so etwas habe ich schon einmal auf meiner Innenanlage gebaut.

 

 

 

Fels in Bearbeitung

Felsen

In der Lawinenverbauung sollte etwa Felsen zu sehen sein, den mache ich so:

1. Auf den Untergrund Holz kommen einige Krampen mit dem Tacker die aber nicht ganz bündig sind, so dass der Gips später hält.

2. Der Gips wird halb fest etwas mit dem Spachtel modelliert,

3. mit der Sprühdose mit schwarz und Grautönen lackieren. Auch etwas Metalliclack sieht cool aus, die Wand glitzert ein wenig.

 

Hintergrund

Hintergrund

Mit dem Hintergrund habe ich lange überlegt, ob ich aus meinen Bildern etwas zusammenstelle und drucken lasse oder selber Drucker / Plotter im Büro missbrauche. In beiden Fällen wäre es ein Tintenstrahldruck mit allen bekannten Nachteilen.

Letzlich habe ich mir einen Modellbahnhintergrund machen lassen bei Jowi. Die Preise halte ich nach wie vor für sehr hoch, der Hintergrund ist aber maßgeschneidert, das Ergebnis überzeugend.

 

Ansicht mit Grün

Grünzeug

Etwas grün darf natürlich nicht fehlen. Ich arbeite gerne mit einer Mischung verschiedener Heki Fasern und Moose. Das Gras kommt nach bekannter Methode "Umbra" Abtönfarbe dick aufstreichen und dann elektrostatisch das Heki Gras drauf.

Ein Stück weit ist die Wiese "platt" bei der Idee den Boden zu modellieren kam mir dann in den Sinn dass ich eigentlich nur eine Vitrine bauen wollte. Deshalb auch der Titel, "zwischen Vitrine und Diorama".

 

Schienen

Schienen

Die Schienen sind auf einem "Gleisbett", d.h. eine Dachlatte an beiden Seiten um 45° abgeschrägt. Der Schotter fehlt noch, kommt wenn das Bord an der Wand ist. Durch das Gefälle an der Seite muss man den Schotter mit Kleber fixieren.

Die Thiel Gleise habe ich mit Airbrush behandelt. Schwarz war "aus"... grrrr, also gabs die Grundierung mit schwarzgrün und mit rostrot den zweiten Gang. Schwierig wirds wenn sich die Schienen zwischen den Schwellen verschieben, dann kommen wieder blanke Stellen raus.

 

Arbeitsstand

Ein Arbeitsstand

Ein Geländer hatte ich noch, bringt etwas Ablenkung vom Vordergrund.

Fortsetzung folgt.

 

Arbeitsstand

Die Oberleitungsmasten sind fertig, das Gelände ist begrünt

 

 

Bei der Oberleitung fehlt noch der Fahrdraht, der kommt erst nach Montage der Vitrine an der Wand.

 

 

Ein unbeschrankter Ubergang ist ebenfalls noch in Arbeit.

 


 

 

Die Vitrine hängt, Ansicht links.

 

 

 

Ansicht Mitte.

 

 

 

Ansicht rechts.

 

 

 

 

In der Skizze sind die Eckdaten noch einmal zu sehen.
Bezeichnung Material Maße in cm
Rückwand 15 mm Multiplex 1 x 40 x "Länge"
Boden, Deckel 15 mm Multiplex 2 x 25 x "Länge"
Links, Rechts 15 mm Multiplex 2 x 25 x 37
Blende oben 4 mm Mulitplex 5 x "Länge"
Blende unten 4 mm Mulitplex 2,5 x "Länge"
Gleisbett Dachlatte 25 mm stark 12 cm x "Länge"

Die "Länge" war in meinem Fall zwei Teilstücke a 1,6m = 3,2 m Gesamtlänge

Detailaufnahmen

LED

 

Die LED Leiste ist von Lumitronix www.leds.de "SuperFlux-LEDLeiste weiß 170lm, 500mm 12V"

Die verwendete Leiste ist in Sachen Effizienz nicht "State of the Art" bringt aber mit 170lm/0,5m ausreichend Licht. Die LED werden durch Verbindungsstücke aneinandergesteckt. Die Versorgung kommt über ein vorhandenes Schaltnetzteil einer alten externen Festplatte. Die Aufnahme ist ca. 6W/m, bei mir gesamt 20W.

Die Leiste ist durch die vorhandenen Löcher geschraubt, eine Klebung hielt nicht lange.

 

 

Hier der Kopf der Oberleitung. Alle Teile sind aus Messing und verlötet.

Die oberen Ausleger sind Rohre, entsprechend schräg angesägt.

Der untere Ausleger ist eine massive Messingstange, 6mm abgedreht um den Isolator stehenzu lassen. Rippenweite 2 mm. Der hängende Isolator ist ebenso aus Massiv Messing gedreht.

Die Bestigungen am Mast sind Platten und Massivdraht. Die Masse sind etwas "angepasst", d.h. im Original sind die Ausleger filigraner.

 

Als Vorbild hatte ich diese Bilder, in bessere Vergrößerung wie hier, von der Übungsstrecke der Lehrlinge in Landquart.

 

 

Der Mastfuss der Oberleitung , bestend aus einem Hartholzklotz schräg angesägt und geschliffen. Der Mastfuß wird von oben mit einer versenkten Spaß am "Boden" festgeschraubt.

Von unten vier mehrstufige Bohrungen um Modellbahnschrauben durchzustecken. Die Masthalterung ist dann mit einer Mutter unterhalb und oberhalb der Montageplatte befestigt.


 

Ein Arbeiter ist noch mit der Verteilung des Schotters beschäftigt.

Bestimmte kritische Punkte kann man mit Büschen kaschieren

Bahnübergang

 

Einen kleinen Übergang habe ich gebaut, ähnliche habe ich beim Wälderbähnle schon gesehen. Eine Minimalbeschilderung fehlt noch...

In der Mitte der Gleise liegen einige Holzbalken, eine Rampe davor und dahinter, mehr gibts nicht. Clever wäre es gewesen für den Weg einen anderen Schotter zu nehmen, als für das Gleisbett...

 

 

 

Der Arosa Wagen vor dem Hintergrund.

 

(c) Ralf Wagner 2011