Wenn es kalt wird, läßt die Leistung der Bleibatterien deutlich nach. Wenn daß Fahrzeug wenig fährt und im Freien steht, ist die Freude wahrscheinlich nicht sehr groß. Bei entsprechenden Temperaturen kann die Reichweite schnell auf 10 km absacken. Wenn die Batterien ohnehin bereits in der Kapazität nachlassen, ist man schnell soweit, daß die Standardstrecke z.B. ins Büro nicht mehr fahrbar ist.
Hier ist wieder ein Punkt an dem Verbesserungen am Fahrzeug gefragt sind.
Die entnehmbare Kapazität der Bleibatterie wird bei Kälte immer weniger. Die Bleibatterie kann bei tiefen Temperaturen die chemischen Prozesse nur langsam und nicht mehr vollständig ablaufen lassen.
Abhilfe schafft hier nur eine höhere Batterietemperatur.
Um die Batterietemperatur anzuzeigen gibt es einfache Fernthermometer.
Hier im Bild rechts ein Thermometer mit zwei Meßstellen (Batterie / Innenraum) sowie einer Uhr, das ganze beleuchtet und über das 12Volt Netz versorgt.
Es gibt aber auch Geräte mit Batteriebetrieb und zur Montage mit Klebestreifen. Wenn man das Thermometer links vom Sitz montiert, kann man das Kabel oben am Motordeckel in den Motorraum führen. Dies ist zwar nicht die feine Art, geht aber auch für technisch nicht Versierte ungeheuer schnell.
Der erste Schritt zu einer höheren Batterietemperatur, ist die Isolation der Batterien, da diese völlig ungeschützt im Motorraum stehen.
Wer viel unterwegs ist, dem kann eine Batterieisolation ausreichen, um die Batterien auf Temperatur zu halten.
Die einfachste Isolationsmethode ist das Einpacken der Batterien mit Luftpolsterfolie. Ich denke dieses Verpackungsmaterial ist bekannt - die kleinen Noppen die so schön zwischen den Fingern knallen.
Ok diesmal brauchen wir die Folie mit noch intakten Noppen. Die Folie ist aus Kunststoff, verrottet nicht und ist leicht zu verarbeiten. Nur wer keine zusätzliche Batterieheizung installieren will, kann nachfolgende Einbauanleitung durchführen.
Einbau:
Das ganze stellt jetzt eine Minimallösung dar.
Die Isolation kann man durch eine bessere Isolation nach unten ergänzen. Für dies bietet sich eine Sandwichkonstruktion aus einer Aluminiumplatte (unten) und einer Styroporschicht (oben) an. Das ganze "Isolations-Sandwich kann man auch gleich mit in die Luftpolsterfolie einpacken. Leider löst sich das Styropor bei Berührung mit der Batteriesäure in seine Bestandteile auf - deshalb sollte man dort aufpassen, daß keine Säure an die Isolation kommt.
Eine sicher gute Idee ist, den ganzen Motorraum zu isolieren. Die Abwärme des Motors hilft den ganzen Motorraum aufzuheizen.
Zu der Isolation empfiehlt sich eine sehr starke Folie oder eine Kunststoffplatte von unter dem Fahrersitz bis unter den Motorraum zu spannen. Wichtig ist, den Riementrieb auszusparen, da dieser sich auf und ab wie auch seitlich bewegt. Die Isolation der Seitenwände kann innen in den Batterietrögen ebenfalls mit einer Folie erfolgen, Aussparungen ebenfalls um die Achse. Selber habe ich diese Lösung noch nicht praktiziert. An dem Fahrzeug an dem ich dies gesehen habe, gab es Probleme da die Folie an etlichen Stellen gerissen war. - Hier ist noch eure Entwicklung gefragt. -
Die Isolation muß für den Sommer öffenbar sein, da sich sonst vermutlich der Motor überhitzt.
Oft reicht die Isolation nicht aus, also muß die Heizung her, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Bei allen Möglichkeiten muß beachtet werde, daß die Batterien gleichmäßig beheizt werden. Die kälteste Batterie stirbt zuerst.
Handlampenkabel?? Sicher sind die 8W Handleuchten bekannt, welche es zur Autoreparatur gibt. Bei einigen dieser Leuchten wird das sogenannte Vorschaltgerät durch ein Widerstandkabel ersetzt. Man erkennt die Leuchten daran, daß das Kabel im Betrieb warm wird.
Hier kann man die Leuchte entfernen und das Kabel am Ende kurzschließen. Damit hat man ein ganz gutes Heizkabel mit ca. 50Watt Heizleistung. Das Kabel ließe sich jetzt unter / an die Batterie kleben.
Vorsicht: Meistens gibt es nach einiger Zeit Scheuerstellen bei der die Isolation des Kabels verletzt wird, damit entsteht ein Schluß zwischen Kabel und Batteriekorb. D.h. das Fahrzeug, bzw. die metallischen Teile können im ungünstigsten Fall 230V Netzspannung gegenüber dem Boden annehmen In mir bekannten Fälle ist das bereits passiert. - tödliche Gefahr -.
- Vergessen Sie diese Lösung - ich habe sie hier nur erwähnt damit Sie es nicht tun - es gibt bessere Lösungen .
Von Citycom gibt es als Einbaukit eine maßgeschneiderte Batterieheizung für das el. Nach meinem Wissensstand paßt die Heizung jedoch nur für die 90Ah Batterien, da es sonst Probleme in der Höhe gibt. In meiner "professionellen Laufbahn" habe ich diese Heizung nur einmal montiert, soweit ich mich noch erinnere war die Installation relativ aufwendig, aber die Konstruktion gut durchdacht. Wer heute ein city el ordert, dem kann ich die Heizung nur ans Herz legen. Die längere Batterielebensdauer und die Möglichkeit auch bei großer Kälte zu fahren wiegen den Mehrpreis sicher auf.
Wer Zeit investiert kann sich auch eine Batterieheizung selber bauen.
Grundbestandteil der Heizung sind selbstklebende Heizfolien 12V 3A von der Firma Conrad (Katalog 98 Seite 816 Best Nr. 532886-44 Preis 12,50DM bei 3 Stück)
Montage:
Die Folie kann man direkt seitlich auf die Batterie kleben, die Anschlüsse herausführen. Wichtig ist die Lötpunkte der Anschlußpunkte an der Folie gut abzukleben. Diese Punkte stehen hervor und können evtl. aufgescheuert werden.
Alternativ kann man sich auch einen "Heizsandwich" bauen.
2-3 mm Aluplatte unten - Isolation - z.B. 5mm Styropor - dann eine 0,5 - 1 mm Aluplatte auf der die Heizfolie von unten aufgeklebt ist. Den ganzen Sandwich an den Kanten mit Silikon verkleben
Auch hier müssen Sie die Gesamthöhe im Batterieraum beachten. Bei den 100Ah Batterien paßt der Sandwich nicht.
Diese Konstruktion läßt sich auch auf andere Elektrofahrzeuge anwenden -
Stromversorgung:
36Volt direkt
Eine naheliegende Lösung ist die Direkte Stromversorgung aus dem Batteriestromkreis. Alle Folien haben 12Volt wie die zugehörigen Batterien. Also alle Folien in Reihe geschaltet und an die Batterie. - Hier stellt sich die Frage ob es sich lohnt die Batterien aus der eigenen Energie vorzuheizen, wenn man kein Netz hat. Die Antwort ist ja - Die verbrauchte Energie ist bei guter Isolation geringer als die gewonnen Energie durch die höhere Temperatur.
Stromkreisabsicherung:
Den Stromkreis mit Glassicherungen 6x30mm absichern. Keine Auto-Flachsicherungen - keine 5x20mm Glassicherungen - keine Sicherungsautomaten 12 oder 230Volt - funktioniert alles nicht sicher! Absicherung im Plus - und im Minus- Pol!
Temperaturregelung:
Um alle Batterien gleichmäßig zu temperieren, wäre es am besten, jede Batterie getrennt zu regeln, in der Praxis reicht ein Thermostat für alle Batterien. Hier lassen sich Thermostaten aus dem Haushaltsbereich oder elektronische Thermostaten (gekoppelt mit der Temperaturanzeige) verwenden. 36V mit diesen Thermostatkontakten zu schalten funktioniert nicht immer, bzw. erfordert eine Schutzbeschaltung des Kontaktes.
Deshalb nach vielem Text meine
Favorisierte Lösung:
Gute Fahrt auch im Winter -